Abzug
Ein Abzug ist ein Homonym mit vielen Bedeutungen. So haben Fotografen, Banker, Schützen und Besatzungsmächte sehr unterschiedliche Vorstellungen, wenn sie von Abzug sprechen. Auf was also muss sich ein Autor, ein Lektor oder ein Drucker gefasst machen, wenn man ihnen einen Abzug ankündigt?
Wir haben nachgesehen, was man im Buchdruck unter einem Abzug versteht.
Abzug in Kürze
Unter einem Abzug versteht der Drucker ein Korrekturexemplar eines Buchs oder einer Illustration, mittels derer vor Beginn der Massenfertigung nochmals etwaige Fehler kontrolliert werden.
Man könnte also sagen, ein Abzug ist ein Probedruck.
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… und etwas ausführlicher
Bei Büchern ist durchaus spannend, wer nun prüft, ob alles stimmt. Üblicherweise erhalten jeweils Lektor und Autor Abzüge. Beide korrigieren ihre Exemplare. Der Autor schickt sein Exemplar an den Lektor, der diese zusammenführt und dann an die Fertigung zurückschickt. Dieses Exemplar nennt man gelegentlich auch „Kollationiertes Korrekturexemplar“.
Kollationieren ist ganz generell das Vergleichen einer Ab- oder Reinschrift mit dem Original auf Vollständigkeit und Richtigkeit, wie er ursprünglich von Sprach- und Literaturwissenschaftlern eingeführt wurde.
Die Setzerei führt diese Änderungen aus und gibt dieses so entstandene Revisions-Exemplar zur Freigabe nochmals an den Autor oder seltener den Lektor.
Revision steht hier als „Lehnwort“ aus dem Lateinischen im Sinne von „Noch einmal anschauen“. Und das wird hier gemacht, es wird kontrolliert, ob das Werk jetzt richtig ist.
Aus Kostengründen macht man sich aber eher unbeliebt, wenn es dann nochmals zu Änderungswünschen kommt.
Weiterführende Informationen:
- offizielle Korrekturkürzel* (Abruf von der Humboldt-Universität Berlin)
Durchaus hilfreich, denn diese Vorschläge werden nicht nur allgemein überall verstanden, sondern sind auch ein System, das die Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Korrekturen gewährleistet. Und darum geht es ja vor allem!